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 „Fast food essen ist nicht schwer - ein Geschäftsessen dagegen sehr“

Geschäftsessen-Knigge im Landhotel Schafhof in Amorbach

Damit hat uns unser Klassenlehrer vor einigen Monaten erstmals provoziert, dann aber neugierig gemacht. Wo finden Geschäftsessen statt? Was muss man alles wissen? Was zieht man an? Wie benimmt man sich bei Tisch? -  waren nur einige Fragen, die uns beschäftigten. In Amorbach gehört das Landhotel „Der Schafhof“ zu den besten Adressen. Für uns war es ein Glücksfall, dass dieses Haus dem „Bildungsnetzwerk Schule-Wirtschaft“ angehört. Herr Ullrich, der Geschäftsführer des Hotels versprach, uns im Rahmen eines „simulierten Geschäftsessens“ Antworten auf all unsere Fragen zu geben. Auf uns wartete also eine Unterrichtseinheit der etwas anderen Art. Wir waren sehr gespannt. Die „Joachim und Susanne Schulz-Stiftung“ Amorbach förderte diesen etwas anderen Unterricht.

Der passende Termin wurde am 10. März gefunden. Als einzige Vorinformation gab uns unser Lehrer einen Hinweis auf den „richtigen Dresscode“ – wir hatten uns alle richtig in „Schale“ geworfen und waren sehr gespannt. Es sollte ein Nachmittag voller bleibender Eindrücke werden. Die erste Überraschung erlebten wir auf der Terrasse des Hotels – Herr Ullrich und sein Team empfing uns mit einem alkoholfreien Sekt. Hier erfuhren wir: unser Dresscode passte zum Anlass, Kaugummi sollte man dezent entfernen und keine Gläser oder Teller mit in das Lokal nehmen. Der Herr sollte darauf achten, dass zu seiner Rechten eine Dame sitzt. Im Lokal beeindruckte uns dann, die Art und Weise, wie der Tisch gedeckt war. Herr Schmidt, der Juniorassistent des Hauses half uns mit konkreten Tipps. Zuerst einmal zeigte er genau, wie man seinen eigenen Bereich bei Tisch erkennt. Er erklärte uns, dass die Gläser und das Besteck immer von außen nach innen benutzt werden und wie man Messer und Gabel richtig handhabt. „Die Gabel geht zum Mund und nicht umgekehrt“. Wir sahen, wie man die Serviette benutzt und erfuhren, dass man das Servicepersonal nicht ruft, sondern unauffällig Handzeichen gibt.

Mit dem „Amuse Geule“ – dem Gruß aus der Küche - wurde der erste Gang serviert. „Kann man das alles essen?“, war leise zu hören. Der rettende Hinweis kam sofort: Alles, was serviert wird, kann gegessen werden. Bevor der „Mainzander auf Perlgraupenrisotto“ serviert wurde, zeigte man uns genau, wie man ein Fischbesteck benutzt. Zum Fisch wurde Weißwein (Apfelsaft) serviert. Man prostet sich bei Tisch zu, ohne mit dem Glas anzustoßen. „Welche Themen sollte man bei einem Geschäftsessen vermeiden?“, wurde gefragt. „Politik, Sport und Religion“, antwortete Herr Schmidt und lieferte auch die passenden Erklärungen dazu. Beim nächsten Gang waren die Teller beim Servieren abgedeckt:  „Knusprige Entenkeule mit Apfelrotkohl und Kartoffelklößchen“. Jetzt wurde uns gezeigt, wie man richtig das Fleisch vom Knochen trennt. Niemand von uns blamierte sich. Diesmal wurde Rotwein (Traubensaft) serviert und jetzt wurde uns gesagt, dass man vor dem Trinken die Serviette benutzen sollte. Mit „Rote Grütze mit Vanilleeis“ wurde das Menü beendet.
Reichlich satt und mit unvergesslichen Eindrücken wurden wir nach drei Stunden verabschiedet.

Die Klasse 9a der Parzival-Mittelschule Amorbach bedankt sich für diesen „kulinarischen Unterricht“ bei Herrn Ullrich, Herrn Schmidt sowie dem Serviceteam des Landhotels „Der Schafhof“. Ebenso danken wir der „Joachim und Susanne Schulz-Stiftung“, durch deren finanzielle Förderung dieser Knigge-Kurs erst möglich war.
(Annika Wolf und Levi-Maxim Zeller, Klassensprecherinnen der Klasse 9a)