KONTAKT     IMPRESSUM     DATENSCHUTZERKLÄRUNG

Bronzemedaille mit Eis:
Amorbacher Mittelschulmädels scheitern im Nordbayerischen Handball-Finale

Schulturniere im Handball sind für MakedaKlietsch oft eine schmerzhafte Angelegenheit. Im letzten Herbst hatte sich das dunkelhaarige Mädchen einen Daumen ausgekugelt und musste mit Eisbeutel von draußen zusehen, wie ihre Mitspielerinnen gewannen. Am Montag, den 5. Mai, spielten die Mädchen der Parzival Mittelschule Amorbach im nordbayerischen Finale gegen Oberviechtach. Klietsch kämpfte sich in die Partie, wuselte sich mehrfach an ihren Gegenspielerinnen vorbei - bis sie plötzlich wieder unglücklich fiel. Sofort musste Eis her und ihre Hand bandagiert werden, ein für sie vertrautes Bild. Es half nichts. „Ich kann doch so nicht werfen“, klagte sie und musste erneut von draußen zusehen. So konnte sie den Amorbachern nicht mehr helfen, die am Ende eine gerechte 7:11-Niederlage hinnehmen mussten.
Allein der Einzug ins nordbayerische Finale war für die Mädchen der 7. bis 9. Klasse allerdings schon ein beachtlicher Erfolg. Dort allerdings trafen sie auf einen Widersacher, den sie vor allem von unten betrachten mussten. „Die langen Spielerinnen machten den Unterschied aus“, analysierte der Lehrer und Teambetreuer Erich Schöfer: „Sie waren körperlich größer und cleverer.“
In der eigenen Amorbacher Halle unter den Augen der Mitschüler kam es nur zu einem 19-Minuten-Wunder. So lange führten die Gastgeber 3-2, weil sich die agile Aileen Helmstetter wiederholt durchsetzte und dreimal erfolgreich abschloss. Dann machte sich aber nicht nur der Ausfall von Klietsch bemerkbar, sondern auch die fehlenden Zentimeter Körperlänge. Bei Oberviechtach spielten fünf Neuntklässler, bei Amorbach traten vor allem Achtklässler an. Eine der auffälligsten des Teams, Lavinia Schmitt, hatte zudem in vielen Wurfaktionen Pech, in denen immer wieder die Torhüterin reagierte. Zur Pause stand es 4:5.
In der zweiten Halbzeit stellte sich Oberviechtach auf Amorbach gefährlichste Spielerin Helmstetter ein und deckte sie konsequent und gnadenlos zu. Einmal wusste Helmstetter dies noch vorteilhaft zu nutzen. Als sich alle auf sie konzentrierten, gab sie den Ball einfach clever an die freie Mitspielerin Nina Wörner weiter, die zum 5:5 traf. Wörner geht in die fünfte Klasse und war eigentlich zu jung für dieses Spiel. Mit ihrem furchtlosen Auftritt und drei Toren aus drei Würfen wusste sie jedoch positiv zu überraschen. Allerdings konnte auch sie die Niederlage nicht verhindern. Mehrere schnelle Konter nach Amorbacher Ballverlusten nutzten die Gäste zu weiteren Toren bis zum 7:11-Endstand.
Trost sprach Volker Göbel aus, Geschäftsführer vom Arbeitskreis Sport in Schule und Verein, Ausrichter des Turniers zusammen mit der Landestelle für Schulsport: „Ihr seid immerhin Dritter!“ Die Bronzemedaille war zumindest ein kleiner Trost für die Schmerzen von Klietsch und der Enttäuschung der Amorbacher Mädchen über die Niederlage.

Maxim Stöckigt