Am 26. Mai 2014 startete die Unterrichtswoche für die Jahrgangsstufen 7 – 9 in ungewohnter Weise.
Der türkischstämmige Autor Nevfel Cumart war eingeladen aus seinen Gedichtbänden vorzulesen – ein nicht gerade einfaches Unterfangen, den SchülerInnen „Lyrik“ nahezubringen.
Eines seiner bekanntesten Gedichte „Zwei Welten“ regte die Zuhörer zum Nachdenken an, denn die Identitätskrise, in der jemand zwischen zwei Kulturen hin – und hergerissen wird, wurde deutlich.
Die SchülerInnen stellten viele persönliche Fragen, denn der Werdegang des Autors ist bemerkenswert.
Nevfel Cumart wächst in einem Elternhaus auf, in dem die Eltern weder lesen noch schreiben konnten. Er verschaffte sich Zugang zu Büchern, absolvierte eine Lehre als Zimmermann und anschließend zog es ihn zum Studium nach Bamberg. Den ursprünglichen Wunsch, eine Karriere als Professor an der Uni anzustreben, gab er auf und entschied sich, seine Freizeitbeschäftigung, das Schreiben von Gedichten, zum Beruf zu machen.
Seitdem reist er in Deutschland umher und liest oft in Schulen aus seinen Gedichtbänden vor.
Während seiner Lesung an der Mittelschule forderte er die Schüler immer wieder zum Mitmachen auf. „Mich kann keiner aus dem Konzept bringen – ich habe keins“, verkündete er beiläufig.
Gerne hätten die SchülerInnen mehr Gedichte des Autors gehört, um sich ein vielschichtigeres Bild seiner Werke machen zu können.